Sobald es Frühling wird und wir uns an den ersten Sonnenstrahlen erfreuen, verbringst Du wieder mehr Zeit im Freien. Du gehst wandern, picknickst auf grünen Wiesen und bist fasziniert von der Schönheit der Natur.
Nur eines vergisst man bei dem Ganzen, dass ein Aufenthalt in Wald- und Wiesengebieten auch Gefahren mit sich bringen kann.
Denn nicht nur Du freust Dich über die Sonnenstrahlen und die steigenden Temperaturen, sondern auch die Zecken. Ab acht Grad Celsius werden die Plagegeister wieder aktiv und lauern auf ihre Beute. Ihr Stich (oder im Volksmund auch Biss genannt) ist kaum zu spüren, kann aber gefährliche Erkrankungen übertragen. Was zu tun ist bei einen Zeckenbiss und wie Du Dich vor einem Stich schützen kannst, verrate ich Dir ganz unten in meinem Beitrag.
Zecken gehören zu den Spinnentieren und gelten als äußerst anpassungsfähig und zäh. Dies ist wohl der Grund dafür, dass sie in nahezu jedem Land der Erde überleben können. Insgesamt gibt es weltweit über 800 verschiedene Zeckenarten, etwa 15 davon leben in Deutschland.
Der „gemeine Holzbock“ ist mit Abstand die am häufigsten verbreitete Zeckenart in Deutschland.
Besonders aktiv ist er von April bis Juni und von September bis Ende Oktober. Der bevorzugte Lebensraum vom Holzbock sind Laub- und Mischwälder mit dichtem Unterholz und auf angrenzende Lichtungen. Aber auch feuchte Wiesen, Bachläufe und Moore. Seine Nahrungsquelle sind alle Haustiere, Wildtiere und – Du ahnst es – Menschen.
Leider sind die meisten Zeckenarten mit Bakterien und Viren infiziert, sodass diese Erreger auf Dich übertragen werden können. Das erfolgt allerdings erst nach einigen Stunden.
Die oberste Regel bei einem Zeckenbiss lautet: Bleib ruhig! Entferne die Zecke ohne Hektik, aber so schnell wie möglich. Was für einen Zweck hat die schnelle Entfernung der Zecken? Es reduziert das Risiko, sich bei einem Zeckenbiss mit einem der Krankheitserreger anzustecken, denn diese können beim Menschen schwerwiegende Krankheiten auszulösen.
Der gemeine Holzbock kann einige Krankheiten weitergeben. Ich werde Dir zwei der am häufigsten und bekanntesten Erkrankungen vorstellen:
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis): Diese durch Viren übertragbare Krankheit führt im schlimmsten Fall zu einer Hirnhaut- oder einer Gehirnentzündung. Bei Symptomen wie Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen kombiniert mit leichtem Fieber (unter 38 Grad Celsius) ist daher höchste Vorsicht geboten. Bitte konsultiere in diesem Fall unbedingt Deinen Arzt.
Borreliose: Diese Multisystemerkrankung, kann alle Organe des Körpers befallen und wird durch Bakterien verursacht. Eine kreisrunde Rötung rund um die Einstichstelle ist ein sicheres Zeichen für eine Infektion. Aber auch ohne Rötung kann es zu einer Infektion gekommen sein: Im weiteren Verlauf der Krankheit breiten sich die Borrelien im Körper aus, mit Symptomen, die an eine Grippe erinnern. Auch hier gilt, bitte sofort Deinen Arzt konsultieren.
Wanderröte um den Zeckenbiss
Du solltest Dir unbedingt die folgenden 5 Tipps zu Herzen nehmen, so kannst Du den Zeckenbiss oder auch die Folgen verhindern.
Die richtige Kleidung tragen
Langärmelige Kleidung bietet einen effektiven Zeckenschutz. Ziehe geschlossene Schuhe und eine lange Hose in der Natur an. Außerdem ist es empfehlenswert, helle Kleidung zu tragen, denn auf hellen Stoffen kannst Du die Zecken schneller erkennen und entfernen.
Zeckenschutzmittel benutzen
Es gibt jede Menge Antizeckensprays, sie alle haben einen abwehrenden Effekt, der je nach Hersteller bis zu 5 Stunden anhalten sollten. Doch Vorsicht, die Wirkung ist bei jedem unterschiedlich, bei manchen hält der Zeckenschutz nur 3 Stunden und bei anderen nur 30 Minuten an.
Zeckenzange mitnehmen
Je schneller Du eine Zecke entfernst, umso geringer ist auch das Risiko, dass sie ihre Bakterien auf Dich überträgt. Deshalb solltest Du vorsorglich immer eine Zeckenzange in Deinem Rucksack oder eine Zeckenkarte im Portemonnaie mit dabeihaben.
Körper gründlich absuchen
Das A und O beim Zeckenschutz ist, sich nach dem Aufenthalt in der Natur gründlich abzusuchen, damit Du auch hier wieder zeitnah die Zecke entfernen kannst. Denn auch Zeckenschutzmittel oder lange Kleidung bieten keinen hundertprozentigen Schutz vor Zecken. Zecken mögen gut durchblutete und geschützte Stellen, wie die Kniekehlen, Achselhöhlen, den Intimbereich, den Nacken und den Haaransatz. Vergiss nicht auch hinter den Ohren zu schauen.
Wanderröte um den Zeckenbiss
Die Zecke steckt schon in Deiner Haut? Jetzt nur die Ruhe bewahren und so schnell wie möglich folgende Maßnahmen ergreifen: Bitte die Zecke nicht mit Alleskleber, Alkohol oder Öl beträufeln, sonst bleibt ihr die Luft weg und sie würgt ihre Verdauungssäfte in die Wunde. Das klingt nicht nur unappetitlich, sondern ist auch noch gefährlich. Schließlich sind gerade darin die gefährlichen Krankheitserreger enthalten.
Zecken verankern sich mit den kleinen Widerhaken ihres Rüssels und einem Kleber in der Haut. Rechne also mit einem gewissen Widerstand beim Herausziehen. Dafür eignet sich eine spezielle Zeckenpinzette oder Zeckenkarte.
Wichtig: Erfasse die Zecke so nah wie möglich über der Haut und zieh sie mit einem kontrollierten Ruck senkrecht aus der Haut. Entscheidend ist, die Zecke nicht zu zerquetschen.
Desinfiziere den Zeckenbiss anschließend und überprüfe, ob die Zecke tatsächlich komplett entfernt wurde, ansonsten kann sich die Wunde entzünden. Beobachte in den nächsten Tagen die Einstichstelle der Zecke. Wenn sich die Einstichstelle verfärbt oder sich ein roter Ring, die sogenannte Wanderröte, um die Stelle herum bildet, suche bitte sofort Deinen Arzt auf. Die Wanderröte ist ein mögliches Anzeichen für eine Borreliose.
Die richtige Entfernung der Zecke
Ist die Zecke entfernt, stellt sich jetzt nur noch eine Frage. Wohin mit der Zecke?
Diese Frage ist berechtigt, denn es gilt zu vermeiden, dass sich die Zecke weitere Opfer sucht.
Zecken sehr widerstandsfähig sind, kann es sinnvoll sein, sie zu verbrennen oder zu zerquetschen. Am besten wickelst Du die Zecke in ein Papiertuch ein und zerdrückst sie dann mit einem festen Gegenstand, wie zum Beispiel einem Stein
Die Beseitigung in der Toilette ist dagegen weniger sicher, weil die Zecken für gewisse Zeit unter Wasser überleben können.
Wie schützt Du Dich gegen Zecken beim Wandern? Ich bin gespannt auf Deinen Kommentar und Deine Erfahrungen.